Kategorie: Kultur

  • Das größte Kunstwerk

    Vor genau zwanzig Jahren erschütterten eine Reihe von Terroranschlägen nicht nur Manhattan und andere Orte in den USA, sondern die Welt. Karlheinz Stockhausen bezeichnete diese Anschläge als „das größte Kunstwerk, das es überhaupt gibt für den ganzen Kosmos“. Viel größere Dimensionen dagegen hat die von langer Hand geplante, perfekt inszenierte, mit religiösem Eifer betriebene globale…

  • Tage in Andong V: Hahöer Maskentanz Drama

    In der Folkloresiedlung Hahoe (westliche, anglisierte Schreibweise, sprich: Hahö) befindet sich ein Freilichttheater. Hier lässt eine Maskentanztruppe regelmäßig Geschichten aus der koreanischen Vergangenheit wieder aufleben. Obwohl es an jenem Samstag recht kalt war, etwa sieben bis zehn Grad unter Null, wollten wir uns doch die Aufführung anschauen. Die Schauspiel-Truppe nahm bestimmte Ereignisse, Entwicklungen und Gepflogenheiten…

  • Tage in Andong II – Dosan Akademie

    In der Akademie wirkte also Li Hwang, auch als Tôgye bekannt, der wohl berühmteste koreanische Konfuzianer. Er arbeitete nur verhältnismäßig kurz als hoher Beamter. Den größten Teil seines Lebens widmete er der Weiterbildung und der Erziehung seiner Studenten. Während dieser Phase lehnte er siebzig Mal hohe Regierungsposten ab. Damit entspricht sein Leben einem typischen konfuzianischen…

  • Tage in Andong I

    Nach dem Besuch des Tempels Busôksa am 24.12.09 fuhren wir nach Andong. Dort übernachteten wir in der Innenstadt, im Park Hotel. Die Übernachtung war wirklich sehr günstig, das Zimmer zwar nicht besonders groß, doch bot es ausreichenden Komfort. Leider serviert das Park Hotel morgens kein Frühstück. Also ging es kurz entschlossen in die Innenstadt. Das…

  • Weihnachten in Seoul

    Der erste Weihnachtsfeiertag ist auch in Südkorea ein gesetzlicher Feiertag. Den Luxus eines weitgehend erwerbsarbeitsfreien zweiten Weihnachtsfeiertages kennen die Südkoreaner aber nicht. Weihnachtsstimmung will bei mir nicht so richtig aufkommen. Das liegt vielleicht auch daran, dass hier so etwas wie deutsche Tiefsinnigkeit fehlt; ein bisschen hat sich ja durchaus noch in Deutschland trotz der überall…

  • Aufenthalt im Tempel Bonginsa

    Am vergangenen Sonntag machte ich mich mit zwei andere Praktizierenden auf zum Tempel Bonginsa. Er liegt östlich von Seoul, in der Nähe der Stadt Namyangju – leider außerhalb des U-Bahn- oder Straßenbahnnetzes. Man kann allerdings mit der Jungang-Linie (Vorsicht, sie verkehrt an Wochenenden nicht so häufig) bis nach Donong (K124) fahren und von dort ein…

  • Reise nach Europa III – Bonner Impressionen

    Altes Bonner Rathaus Beethovenplatz Akademisches Kunstmuseum, Hofgartenwiese Figuren über dem Eingang der Bonner Universität Ehemaliges Kurfürstliches Schloss, Friedrich Wilhelms Universität Koreanische Snackbar in der Nähe des Juridicums

  • China I

    An der nördlichen Grenze Koreas liegt China. Was ist das für ein Land, das sich wie ein Ozean vom See Korea abhebt? Was passiert heute in diesem Land, in dem vor fünfzig Jahren Mao Zedong wütete, dessem „Großen Sprung nach vorn“ Millionen Chinesen zum Opfer fielen? Welches Land ist das, in dem fünfhundert Jahre vor…

  • Kulturelle Katastrophe

    Heute vor einer Woche starb Koreas Nationalschatz Nr. 1, das „Süd-Tor Koreas“, auch bekannt als Namdaemun oder, offiziell, Sungneymun. Das Tor war eines von vier Toren, die während des Chosôn Königreiches (1392 – 1910) die Hauptstadt umgaben. In weniger als sechs Stunden zerstörte eine Feuersbrunst das mehr als sechshundert Jahre alte Gebäude, das einigen ausländischen…

  • Ch’usôk – Erntedankfest

    Am 15. August des Mondkalenders, das ist die Bedeutung von Ch’usôk (sprich: „Tschusok“), bringen die Koreaner symbolisch ihren Ahnen Speisen dar, besuchen und pflegen die Gräber ihrer Vorfahren. Die meisten Geschäfte sind an diesem Tag geschlossen, was in Südkorea durchaus eine Seltenheit bedeutet, haben dort viele Kaufhäuser an „normalen“ Sonntagen bis 20:00 Uhr geöffnet. Ch’usôk…

  • Impressionen aus drei Wochen Deutschland und Italien

    Seit vergangenem Sonntag bin ich wieder zurück in Gwacheon von einer dreiwöchigen Deutschland-Reise. Das Wetter ist schwül-heiß nach der Rückkehr in Korea, das Leben, wie immer, schnell und geschäftig. Sofort gilt es, sich zeitlich, klimatisch, kulturell und sprachlich umzustellen. Einiges ist über den Aufenthalt in Deutschland zu berichten. Doch zunächst möchte ich ein paar Worte…