Krampfhaftes Festhalten am Pro-Israel-Narrativ

Die deutsche Außenministerin duzt ihren jordanischen Kollegen Ayman Safadi am 16. April und signalisiert damit Vertrautheit mit ihm („vertrauter und verlässlicher Partner“). Wenig vertraut ist sie allerdings mit seinen kritischen Äußerungen zur israelischen Politik und manchmal auch mit der deutschen Sprache. Das „iranische Regime“ ist laut Baerbock wieder einmal an der Eskalation schuld, es habe die gesamte Region durch seinen Angriff auf Israel „an den Rand des Abgrundes“ geführt.

Moment mal, war da nicht am 1. April ein israelische Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus? War nicht gerade dieser Angriff „präzedenzlos“, hat nicht Netanjahu dadurch die Eskalationsspirale bewusst angeheizt? Seit wann ist es legitim, dass ein Staat A außerhalb von Kriegen eine diplomatische Einrichtung eines anderen Staates B in einem anderen Land zerstört, wenn A mit Bs Politik nicht einverstanden ist? Es ist nur legitim, wenn sich B gegen Angriffe auf sein eigenes Territorium wehrt. Alle Staaten sind gleich, wenn es um das Völkerrecht geht, nur einige Staaten sind gleicher als andere.

Die Worte des jordanischen Außenministers sind plausibel: Netanjahu wollte durch diesen Angriff von seinem eigenen Versagen vor und während der Massaker im Gazastreifen ablenken. Es wundert daher nicht, dass die glattgebügelten deutschen Medien über diese Begegnung nur am Rande berichteten. Das jedenfalls geht aus diesem von Ignaz Bearth Schweiz auf Youtube geposteten Video hervor.


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