Weitere israelische Verbrechen im Gazastreifen

Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) hat die beste Infrastruktur, Hilfe an die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen zu verteilen. Nach dem Einstellen von Zuwendungen an die UNRWA, gab es mehrere Abwürfe von Hilfslieferungen durch Fallschirme, die eher zu einer unkoordinierten Verteilung der Hilfe führten. Am 14. März ist also auch ein Schiff mit 200 Tonnen Hilfsgütern, darunter überwiegend Lebensmittel, für die Menschen im Gazastreifen angekommen.

Behelfsmäßig haben einige Mitarbeiter aus Trümmerteilen und Schutt eine Landungsbrücke gebaut. Ob die Güter viele Menschen erreichen, ist allerdings fraglich, gab es seit Mitte Januar laut UN-Angaben mehr als zwei Dutzend tödlicher Angriffe durch die IDF auf Personen, die Hilfsgüter in Empfang nehmen wollten.

New York Times – Ronen Zvulun/Reuters

Vertreter der USA meinen, das Einrichten eines richtigen Steges dauere 2 Monate. Ist damit gemeint: Die USA wollen tolerieren, dass die gegenwärtige Auseinandersetzung, das Verhungern-Lassen und Morden im Gazastreifen, noch zwei Monate so weiter geht? Weitere 30 000 Tote seien nicht zu akzeptieren, meint Joe Biden. Sind weitere 20 000 Tote in Ordnung?

Die Welt schaut weiter der Vernichtung menschlichen Lebens zu, dem Foltern von UN-Mitarbeitern, der Vergewaltigung palästinensischer Frauen durch israelische Streitkräfte und der Zerstörung von Infrastruktur und kultureller Identität. Hat jemals ein Staat so offen seine Missachtung für die UN und internationale humanitäre Organisationen gezeigt wie Israel?

Genozide gab es bereits früher. Doch dieses Mal spielt sich alles im Lichte der Öffentlichkeit ab. Dieses Schauspiel hat etwas Voyeuristisches, Gemeines; es gibt Journalisten und Politikern eine Plattform, sich zu profilieren und Influencern auf Youtube hohe Zuspruchraten. Statt sich um ihr eigenes Ansehen zu kümmern, täten sie besser daran, konzentriert auf eine Beendigung der Katastrophe hinzuarbeiten.

Trotz der Hinrichtung vieler Journalisten und UN-Mitarbeiter durch die IDF, gelingt es ihr nicht, ihre Aktionen vor der Öffentlichkeit abzuschirmen. Die USA – der Senat hat im vergangenen Monat Waffenlieferungen in Höhe von 14,1 Milliarden Dollar an Israel zugestimmt -, die europäischen, aber auch die arabischen Staaten und der Rest der Welt, sie alle sind Komplizen und wissen recht genau, was sich im Gazastreifen abspielt.

Hilfsorganisationen schalten Werbung auf Youtube. Der Eindruck entsteht, als handele es sich hier um eine Naturkatastrophe, die man durch Lieferungen von Hilfsorganisationen abmildern könne. Doch die Staatenwelt lässt Israel weiter schalten und walten, wie es will. Nein, es ist eine menschengemachte Katastrophe und die Hauptverantwortlichen sind Israel, seine Unterstützer und eine zwar wissbegierige aber weitgehend apathische Öffentlichkeit.


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