Nicht nur in Südkorea. Auch in anderen Ländern schiebt man gerne Ausländern die Schuld für alles Mögliche in die Schuhe, etwa für hausgemachtes Versagen. In Korea stehen bestimmte Ausländer unter Generalverdacht. Im Februar 2021 fielen einige chinesische Bauarbeiter durch positive RT-PCR Testergebnisse auf. Der Bürgermeister von Seoul und der Gouverneur von Geyonggi-do verfügten dann, dass sich alle „ausländischen Arbeitnehmer und ihre Beschäftiger“ auf Covid-19 testen lassen müssen. Diese Anordnung war unausgegoren. Es hätten sich dann nämlich auch alle koreanischen Arbeitgeber ausländischer Arbeitskräfte einem Test unterziehen müssen.
Ähnliche Muster sind in der Seuchenbekämpfung bekannt: In irgendeinem Hühnerstall sind einige Hühner erkrankt und fortan werden breitflächig auf einem mehrere Quadratkilometer großen Terrain alle Hühner getötet.
Gegen diesen Zwangstest protestierte zunächst der britische Botschafter. Die Deutsche Botschaft sprach sich im Rahmen einer konzertierten Aktionen mit anderen europäischen Botschaften gegen diesen diskriminierenden Testzwang aus. Der Bürgermeister von Seoul ließ ihn schließlich fallen, doch der Gouverneur von Geyonggi-do nicht. Unter Androhung einer Geldstrafe von bis zu 3 Millionen koreanischen Won (etwa 2000 Euro) und der Aussicht auf berufliche Nachteile unterzog ich mich dann, obwohl völlig symptomlos, diesem Test.
Immerhin heißt es heute (noch) nicht, dass ausländische Studenten nur „geimpft“ das Land betreten dürfen. Aber dennoch legen die Behörden darauf und auf alle möglichen Isolationsmaßnahmen großen Wert. Trotz all der weltweiten Impf-Fehlschläge, gerade in Bezug auf die neuen Varianten, trotz „Impf-Durchbrüchen“ und tödlichen Folgen halten die Behörden hier unbeirrt am Impfdogma fest.
Ausländische Studenten, die in diesem Jahr an einer koreanischen Universität studieren wollen, werden aufgefordert, ihr Impfprotokoll gegen COVID-19 vor der Einreise ins Land zu vervollständigen, sagte das Bildungsministerium am Donnerstag.
Das Ministerium kündigte Maßnahmen an, um die Ausbreitung des Omicron-Virus und anderer Coronavirus-Varianten aus dem Ausland in die einheimische Bevölkerung zu verhindern, und forderte von ausländischen Studenten die Vorlage eines negativen PCR-Testergebnisses, das innerhalb von 48 Stunden nach ihrer Ankunft in Korea ausgestellt werden muss.
Außerdem müssen sie eine Selbstquarantäne-App installieren, sich 10 Tage lang selbst isolieren und eigene oder unter Quarantäne gestellte Fahrzeuge für die Fahrt zu ihrer Unterkunft benutzen, meinte das Ministerium.
Zusätzlich muss am ersten Tag der Quarantäne und vor der Aufhebung der Quarantäne ein negatives PCR-Testergebnis vorgelegt werden.
Ausländische Studenten, die nicht geimpft sind, werden bei der Einreise in das Land von den örtlichen Behörden und Universitäten unterstützt, damit sie geimpft werden können, sobald die Selbstisolierung beendet ist.
Ausländische Studenten werden gebeten, in das Land einzureisen, sobald eine Unterkunft für die Selbstisolierung gesichert ist und die betreffende Universität ihren persönlichen Unterricht und den akademischen Zeitplan fertiggestellt hat. (Yonhap)
Quelle: Korea Times vom 27.1.2022: Foreign students urged to finish COVID-19 vaccination before arrival
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