Streifzug durch den Bukhansan Nationalpark I

Schattenspiel
Schattenspiel

In Südkorea gibt es mittlerweile 20 Natur- und Kulturparks. Der mit fünf Millionen Besuchern jährlich am meisten frequentierte, wenn auch nicht der größte, ist der Bukhansan-Nationalpark. Er erstreckt sich über eine Fläche von 80 km2 und liegt im Norden von Seoul. In ihm kann man sich von der Natur beeindrucken lassen, in ihm finden wir auch eine Reihe von buddhistischen Tempeln, so auch den Mangwol-Tempel.

Wieder besuchten wir am vergangenen Wochenende diesen Tempel, ausgehend von der U-Bahn Station Mangwolsa (Linie 1, Stationsnr. 113). Von der U-Bahn Station hat man zu Fuß in gut 60 – 90 Minuten den Tempel erreicht. Dieser liegt etwa auf der Mitte des Weges zum Gipfel des Dobongsan (740 Meter). Während die Etappe bis zum Tempel recht schweißtreibend ist, führt von dort
bis zur Bergspitze ein weniger anstrengender Weg. Von oben bietet sich ein großartiger Blick auf die nördlichen Stadtteile von Seoul, auf die Häusermeere von Nowon und Uijeonbu. Kein Wanderweg führt zum Tempel, auch kein Spazierweg.

Steiniger Aufstieg
DSC_0107 Steiniger Aufstieg

Ehre dem Amita Buddha
Ehre dem Amitabuddha

Denn in Korea lässt sich fast nie genüsslich durch den Wald wandern, geschweige denn schlendern. Meistens geht es steil bergauf oder steil bergab über Stock und Stein; gute Wanderschuhe sind kein Muss, aber sicher ein Plus bei diesen felsigen Touren. Koreaner nennen das Dngsan-hada, was vielleicht mit Bergwandern übersetzt werden könnte.
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Zaungast am Wegrand – koreanisches Eichhörnchen

Was treibt die Koreaner in die Berge? Ist es das Bedürfnis nach Sport (Koreaner tragen meist eine spezielle Bergsteigerkluft, in Geschäften am Berghang erhältlich) oder Liebe zur Natur? Ist es die Neigung zur Geselligkeit (Man wandert selten allein, meistens in der Gruppe oder mit der Familie), der Wunsch nach einem Wettkampf in der Freizeit (viele hasten um die Wette, wer den Gipfel zuerst erreicht), oder ist es schlicht das Bestreben, sich den alltäglichen Frust wegzustrampeln? Vielleicht ist es eine Mischung dieser Faktoren, die die Koreaner zum Bergwandern motivieren. Bei einigen Gruppen scheinen wenige Gründe zu überwiegen. Kollegen, die zusammen in die Berge gehen, sind offenbar der Geselligkeit und dem Alkohol geneigt. Schon um die Mittagszeit kommen uns einige Wanderer, hastig den Abhang hinabsteigend mit Schnapsfahnen entgegen.


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