Tage in Andong V: Hahöer Maskentanz Drama

In der Folkloresiedlung Hahoe (westliche, anglisierte Schreibweise, sprich: Hahö) befindet sich ein Freilichttheater. Hier lässt eine Maskentanztruppe regelmäßig Geschichten aus der koreanischen Vergangenheit wieder aufleben. Obwohl es an jenem Samstag recht kalt war, etwa sieben bis zehn Grad unter Null, wollten wir uns doch die Aufführung anschauen.

Die Schauspiel-Truppe nahm bestimmte Ereignisse, Entwicklungen und Gepflogenheiten der koreanischen Gesellschaft satirisch bis sarkastisch aufs Korn, insbesondere solche während der Shilla-Dynastie. Das Shilla-Reich hatte seine Blütezeit etwa in den Jahren 668-891, nachdem sich die Chinesen von der koreanischen Halbinsel zurückgezogen und Shilla die Teilrepubliken integriert hatte. Nachdem der Buddhismus 528 Staatsreligion geworden war, hatte er insbesondere in der Blütezeit der Shilla-Dynastie ein dominierende Stellung.

Maskentanz Vorführung
Einführende Erläuterungen – und Späße mit dem Publikum

Maskentanz Vorführung
Einmarsch mit Pauken und Trompeten

Hahnenkampf
Hahnenkampf

KlagenKlagen

Der Kälte getrotzt

Dieser Schauspieler schlüpfte lebensnah in die Rolle einer armen, alten Oma, die das Leben der minderbemittelten Bevölkerungsschicht repräsentierte. Der Schauspieler brachte es fertig, den Minusgraden zum Trotz, mit seiner üblichen Ver-Kleidung aufzutreten. Man beachte die fehlende Bekleidung in der Bauchgegend. Die Oma stand und ging vieleicht vierzig Minuten bis eine Stunde in der Arena.


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Kommentare

2 Antworten zu „Tage in Andong V: Hahöer Maskentanz Drama“

  1. Avatar von Videbitis

    Schöne Fotostrecke. Wie erklären die das den Kindern mit den Rinderhoden?

    1. Avatar von Perspektivator

      Die Erwachsenen haben recht viele Kinder zu diesem Schauspiel mitgenommen. Doch eigentlich ist das Schauspiel kein Kinderschauspiel. Die Entmännlichung der Rinder soll „ironisch“ bestimmte Verhaltensweisen der damaligen Reichen aufs Korn nehmen. Ich weiß nicht, wie Eltern auf Nachfragen der Kinder reagieren, vielleicht mit Andeutungen: „Der tut das, um später stärker zu sein“ oder so ähnlich ;-).

      Grundsätzlich muten Koreaner manchmal ihren Kindern recht viel zu: Etwa nehmen sie ihre achtjährigen Sprösslinge zum Avatar-Schauen mit ins Kino (ist ja vielleicht in Deutschland auch so, solche Filme in der Altersklasse zu sehen ist für die Kleinen allerdings ungeeignet.)

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