Am Samstagmorgen (vgl. die vorhergehenden Berichte) machten wir uns mit einer Reisegruppe auf den Weg zu einigen Sehenswürdigkeiten in und um Andong. Als ehemaliger Trierer bin ich von der Tourismusindustrie verwöhnt gewesen. Obwohl Trier mit knapp 100000 Einwohnern keine Großstadt ist, kann es bequem, was seine touristische Erschließung anbetrifft, mit Großstädten mithalten: geführte Touren rund um die Uhr, mit dem Bus, zu Fuß oder dem Schiff. Das zu unterschiedlichen Zeiten, in etlichen Formaten (1 Stunde, einen Vormittag, einen Tag etc.) und in mehreren Sprachen. Davon war in Andong leider nichts zu merken.
Zwar war die Reiseleitung ziemlich flexibel – wie das in Korea oft der Fall ist: Wir fragten erst zwei Minuten vor der Abfahrt um 9:58 Uhr, ob wir noch an der Stadtrundfahrt teilnehmen dürfen, dies war kein Problem. Aber verschiedene Abfahrtszeiten an einem Tag und „Formate“ existieren leider nicht in Andong. Zudem kümmerte sich die Reiseleitung wenig um ausländische Touristen: Fast alle Erklärungen waren in Koreanisch. Ich habe keine deutsche Ansprache erwartet, eine andere Touristin aus Frankreich sicher auch nicht eine Begrüßung auf Französisch, aber gelegentliche Exkurse auf Englisch über Andong, die „Wiege der koreanischen Kultur“ – wie es großspurig in den Prospekten heißt – wären sicher wünschenswert gewesen, zumal einige Amerikaner im Bus saßen. Mein Koreanisch reicht leider nicht für längere geschichtliche, politische oder geografische Ausführungen. Später hat dann eine Reisebegleiterin einer kleinen Gruppe mit ein paar Brocken Englisch ein wenig über die Hahoe-Siedlung erzählt (siehe weiter unten).
Besichtigung der Uolyônggyo (Holzbrücke)
Diese Brücke lässt Erinnerungen an Luzern wachwerden. Allerdings ist sie nicht überdacht.
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