Über Heiligabend und die Weihnachtsfeiertage haben wir einen Ausflug in den Südosten des Landes gemacht, nach Yôngju und nach Andong. In Yôngju besuchten wir am späten Nachmittag eine bemerkenswerte buddhistische Tempelanlage: den Buseok-Tempel oder Busôksa.
Anzeige beim Bus-Terminal in Yôngju.
Fernab von Sôul ist die Digitalisierung offenbar noch nicht überall eingeführt.
Die Erbauer buddhistischer Tempel lassen in die Standortwahl Prinzipien des Feng Shui einfließen, im Westen auch seit einiger Zeit als Geomantie bekannt. In Europa sind viele Kirchen auf einer West-Ost Achse errichtet und deshalb zeigt der Altar so gut wie nie nach Norden.
Wert auf die Ortswahl nach bestimmten geomantischen Prinzipien legten auch die Konstrukteure des Buseok-Tempels, für dessen Bau der berühmte buddhistische Mönch Ûisang im siebten Jahrhundert verantwortlich war.
Noch nicht beim Eintritt durch das „Erste Tor“ (Ilmun), aber nach dem Durchschreiten des Eingangstores spüre ich sofort, dass an diesem Ort eine ruhige und konzentrierte Atmosphäre herrscht, jenseits des fahrigen geschäftigen Treibens der Großstadt.
Offenbar hielt sich Ûisang zum großen Teil beim Bauen an taoistische Prinzipien, d.h. er ließ die Materialien in einem möglichst natürlichen Zustand und verzichtete weitestgehend auf Nägel. So hat man den Eindruck, das die Tempelanlage dominierende Bômchonggak sei weitestgehend zusammengesteckt.
Ilchumun: Das erste Tor (Rückseite).
Man beachte hier das kleine Podest, rechts im Vordergrund. Das ist eine Art Plattform, auf die sich Koreaner gerne bei wärmeren Temperaturen hocken, oftmals dabei Speisen zu sich nehmend.
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