Es liegt wieder eine Weile zurück, seitdem ich in diesem Blog etwas geschrieben habe. Ich bin nun auch schon seit mehr als drei Wochen wieder in Korea. Der Sommer war heiß, gerade in Korea. Heiß ist es dort noch immer – zu Hause lässt es sich, auch im September, bequem ohne Hemd oder T-Shirt am Schreibtisch sitzen.
Von Mitte Juli bis Mitte August machte ich also eine Reise nach Europa. In dieser Zeit wollte ich nicht so sehr über die Erlebnisse, Eindrücke und Gedanken, die während der Reise aufgekommen sind, hier im Blog reflektieren. Als Beobachter steht man immer ein wenig außerhalb des Geschehens, und ich wollte mich während der Reise mehr innerhalb des Geschehens aufhalten. Dennoch möchte ich einige Eindrücke nachliefern. Am 14. Juli ging es zunächst ins Rheinland, genauer gesagt: nach Hennef an der Sieg. Die Stadt ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen, überall sprießen Häuser und Gebäude wie Pilze aus dem Boden. Immer noch gibt es große Waldflächen in der einstigen Universitätsstadt Hennef, dennoch schreitet die Zersiedlung unaufhaltsam voran und es ziehen immer mehr Fremde aus anderen Teilen Deutschlands und aus anderen Teilen der Welt nach Hennef.
Neue Wohnhäuser in Hennef an der Sieg
In der Nähe dieser modernen Häuser schwitzten noch vor 50 Jahren Arbeiter in den „Kronos Werken“. Soweit mir in Erinnerung ist, stellte diese Fabrik Waagen her. Mittlerweile ist das Fabrikgebäude restauriert, innen schwitzen nun Fettleibige und Gesundheitsfanatiker auf Laufbändern in einem Fitnessstudio; für das leibliche Wohl in dem alten Bauwerk sorgt auch noch ein Restaurant – und die Fassade fügt sich harmonisch in die Gemäuer der um es stehenden Wohnhäuser.
Kronos Werke in Hennef
Fachwerkhaus in Hennef / Bödingen (Blick von der Wallfahrtskirche „Zur schmerzhaften Mutter Gottes“)
Wallfahrtskirche / Kloster Bödingen
Der Bau der Kirche geht auf folgende Legende zurück: Der Arbeiter Christian von Lauthausen fand im Wald bei Altenbödingen ein Marienbildnis und wollte diesem dort eine Kapelle bauen. Dies gelang aber nicht, weil die Mauern immer wieder einstürzten. Da hatte er eine leuchtende Erscheinung der Mutter Gottes, die ihm befahl, seinen Maulesel zu beladen und diesem zu folgen. Dort, wo der Maulesel in der Wildnis stehen blieb, wurde dann die Kapelle erbaut.
Von Bödingen hat man einen schönen Blick auf das Siebengebirge.
Blick auf den Ölberg von Hennef / Bödingen
In Hennef Bröl entstand nun vor 100 Jahren in einer stürmischen Gewitter-Nacht die Idee, in Deutschland Jugendherbergen zu errichten. Wie ein Blitz schlug es ein bei dem Lehrer Richard Schirrmann, der mit seiner Klasse unterwegs war, dass man offenbar für größere Gruppen von Jugendlichen Unterkünfte bereitstellen müsse. „Von Bröl aus ging die Idee um die Welt“ titelte im Juli 2009 die Kölnische Rundschau.
Schulgebäude in Bröl, bis in die 70er Jahre noch für den regulären Schulbetrieb genutzt
Gedenkstein zur Erinnerung an den Anfang der Jugendherbergsbewegung
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