Das 1987 produzierte Musikvideo zeigt Pink Floyd, wie sie ihr Stück „The Dogs of War“ aufführen. Dieses Video fasziniert und beeindruckt mich. Die Musik: David Gilmours Gitarrenspiel und Gesang und, soweit ich erkennen kann, Rick Wright an den Tasten und Nick Mason am Schlagzeug (der Bassist Guy Pratt ist mir von früheren Aufnahmen nicht bekannt. Ich finde, dass er seine Aufgabe gut löst), die Bühnenshow, die Besetzung, die Abstimmung der einzelnen Filmsequenzen und Bilder auf den Rhythmus und auf die dynamische Entwicklung der Musik – und natürlich das grandiose Saxophonsolo von Scott Page, der früher auch bei Supertramp in Erscheinung trat.
Der Song erinnert an Money aus dem Album The Dark Side of the Moon von 1973, insbesondere in Bezug auf die immer wieder kehrende Basslinie, das Saxophonsolo und den damit einhergenden Taktwechsel. Aber nicht alle Stellen des Textes können überzeugen. Die beiden Zeilen We all have a dark side to say the least – and dealing in death is the nature of the beast scheinen eher lautlichen als inhaltlichen Erfordernissen zu genügen.
Viele Anhänger der Gruppe Pink Floyd missbilligen die Musik der späteren Pink Floyd. Einige meinen sogar, dass im Grunde genommen nach The Dark Side of The Moon kein vernünftiges Pink Floyd Album erschienen sei. Ich teile diese Kritik nicht. Zugegeben, das Studioalbum The Final Cut, das nach The Wall herauskam, scheint in gewisser Weise nur ein zweiter Aufguss des Vorgängeralbums zu sein, stellenweise wenig überzeugend. Doch die nach 1973 produzierten Werke – also Wish You Were Here (1975), Animals (1977) und The Wall (1979) – finde ich allesamt gelungen, wenngleich ich bei The Wall eine gewisse Frische wie bei früheren Aufnahmen vermisse.
1987 hörte ich bei einem Freund meines Bruders das soeben erschienene A Momentary Lapse of Reason. Von diesem Album war ich durchaus enttäuscht. Obwohl David Gilmours lyrisches, ausschweifendes Gitarrenspiel streckenweise eine behagliche Traumwelt erschafft, macht sich hier doch das Fehlen des ehemaligen Chefs Roger Waters bemerkbar, des Bassisten, der mit seinen Kompositionen und seinem Spiel der Musik der Band die nötige Struktur verlieh. Somit gerät einiges in A Momentary Lapse of Reason eher zu einem formlosen Pudding. Dennoch gibt es auch auf diesem Album einige hervorragende Stücke, wozu ich The Dogs of War zähle.
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The Dogs of War (Gilmour, Moore)
Dogs of war and men of hate
With no cause, we don’t discriminate
Discovery is to be disowned
Our currency is flesh and bone
Hell opened up and put on sale
Gather ‚round and haggle
For hard cash, we will lie and deceive
Even our masters don’t know the web we weave
One world, it’s a battleground
One world, and we will smash it down
One world … One world
Invisible transfers, long distance calls
Hollow laughter in marble halls
Steps have been taken, a silent uproar
Has unleashed the dogs of war
You can’t stop what has begun
Signed, sealed, they deliver oblivion
We all have a dark side, to say the least
And dealing in death is the nature of the beast
One world, it’s a battleground
One world, and we will smash it down
One world … One world
The dogs of war don’t negotiate
The dogs of war won’t capitulate
They will take and you will give
And you must die so that they may live
You can knock at any door
But wherever you go, you know they’ve been there before
Well winners can lose and things can get strained
But whatever you change, you know the dogs remain.
One world, it’s a battleground
One world, and we will smash it down
One world … One world
Die Hunde des Krieges
Hunde des Krieges und Männer des Hasses
Ohne Gründe verachten wir nicht
Aufdeckung gilt es zu verleugnen
Unsere Währung sind Knochen und Fleisch
Die Hölle öffnete sich und der Verkauf beginnt
Wir versammeln uns und feilschen
Für gutes Geld werden wir lügen und betrügen
Nicht einmal unsere Herren kennen das Netz, das wir weben
Eine Welt, sie ist ein Schlachtfeld
Eine Welt und wir werden sie niederschmettern
Eine Welt … Eine Welt
Unsichtbare Überweisungen, Ferngespräche
Falsches Gelächter in Marmorhallen
Schritte sind unternommen worden, ein stiller Aufruhr
Hat die Hunde des Krieges entfesselt
Du kannst nicht beenden, was begann
Gezeichnet, gesiegelt sie liefern Vergessenheit
Wir alle haben eine dunkle Seite, um das Geringste zu sagen
und der Handel mit dem Tod liegt in der Natur der Bestie
Eine Welt, sie ist ein Schlachtfeld
Eine Welt und wir werden sie niederschmettern
Eine Welt … Eine Welt
Die Hunde des Krieges verhandeln nicht
Die Hunde des Krieges werden nicht nachgeben
Sie werden nehmen und du wirst geben
Und du musst sterben, damit sie leben können
Du kannst an irgendeine Türe klopfen
Aber wo auch immer du hingehst, du weißt, sie sind vorher da gewesen
Gute Gewinner können verlieren und die Dinge können aus dem Ruder laufen
Aber was auch immer Du änderst, du weisst, die Hunde bleiben.
Eine Welt, sie ist ein Schlachtfeld
Eine Welt und wir werden sie niederschmettern
Eine Welt … Eine Welt
(Übersetzung Perspektivator)
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Wer nun die Hunde des Krieges sind, lässt der Song bewusst offen. Verschiedene Videos greifen das Stück auf und unterlegen die Musik mit entsprechenden Fotos und Filmsequenzen. Eines habe ich herausgegriffen. Sein Produzent hat bezüglich der Frage, wer in den vergangenen Jahren laut gebellt und zugepackt hat, eine recht eindeutige Meinung.
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Video eingestellt von Dick Harley am 9.12.2008
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